Eine kleine Portugalrundreise

Unser diesjähriger Besuch in Portugal sollte uns in einer Rundreise bis in den Norden des Landes führen. Von Malaga aus fahren wir zunächst nach Sevilla, wo wir an einer Galp Tankstelle mit V + E sowie Übernachtungsmöglichkeit bleiben. Am nächsten Morgen starten wir frühzeitig in Richtung Portugal. Unser erstes Ziel - Manta Rota - ein Platz, den wir immer wieder gerne anfahren. Direkt am Strand gelegen, seit einiger Zeit als gebührenpflichtiger offizieller Wohnmobilstellplatz ausgewiesen, allerdings ohne Stromversorgung. Hier stehen ca. 40 Mobile aus Deutschland, Schweden, Holland und Frankreich. Es ist immer wieder wunderschön am menschenleeren Strand zu laufen und sich den Wind durch die Haare wehen zu lassen. Für uns ist dieser Platz so etwas wie ein MUSS wenn wir in Portugal sind.

Wir treffen zum wiederholten Mal ein Ehepaar aus unserer hessischen Heimat, sie überwintern jedes Jahr im Süden von Spanien oder Portugal. Und immer wieder ist es schön zu sehen, wie klein die Welt doch ist. Unsere weitere Reise führt uns parallel zur portugiesisch-spanischen Grenze in den Norden bis nach Terrugem, wo wir die Nacht verbringen, bevor wir weiter nach Guarda fahren. Am nächsten Morgen in Guarda verkündet das Thermometer Minusgrade, alles ist mit Raureif überzogen, sieht eigentlich sehr schön aus, aber müssen wir das haben? Wir schauen uns im Internet die Wetteraussichten für die kommenden Tage an und stellen fest, dass es weiter nördlich noch kälter werden soll. Das müssen wir nicht haben und beschließen, nicht weiter in den Norden zu fahren. Wir schlagen den Weg in Richtung Westen ein und fahren durch die Serra da Estrela. Es geht über sehr enge kurvige Straßen und Pässe, nicht gerade meine Lieblingsstraßen. Von Schneetreiben, über Schneematsch auf der Fahrbahn bis zu dichtem Nebel bzw. tiefhängenden Wolken war alles vertreten. Was war ich froh, als wir wieder im Tal waren. Abgesehen davon, dass größtenteils kaum etwas von der Landschaft um uns herum zu sehen war, war ich viel zu angespannt zum Fotografieren. Daher existiert von diesem Teil der Reise kein einziges Foto.

Unser nächstes Ziel war Viseu, ein hübsches Städtchen inmitten des berühmten Weinanbaugebietes des Dao. Mit ihren Palästen aus der Renaissancezeit und dem Barock, den engen gepflasterten Gassen und lauschigen Winkeln vermittelt die Stadt eine besondere Atmosphäre. Von Viseu nehmen wir die A24 in nördlicher Richtung bis zur Abfahrt Peso da Regua. Wir fahren entlang des Rio Douro durch Weinberge und kleine Orte mit teilweise sehr engen Straßen. Eine sehr schöne Strecke durch eine wunderbare Gegend. Am Nachmittag erreichen wir Amarante, ein romantisches Städtchen am Rio Tamega. Hier finden wir einen ruhigen Parkplatz am Fluss, wo wir eine ungestörte Nacht verbringen.

Heute steht die Kulturhaupstadt des Jahres 2012 – Guimarães - auf dem Programm. Die Portugiesen bezeichnen Guimarães als Wiege der Nation, 2001 wurde die Stadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Wir finden einen großen Parkplatz unmittelbar am Kastell aus dem 10. Jahrhundert, von wo aus wir unsere Besichtigungstour durch diese historische Stadt starten.

Nach so viel Kultur und sechs Tagen „auf Achse“ suchen wir uns für die beiden kommenden Tage einen Platz zum Abschalten. Wir wollen den Geburtstag von Ernst gemütlich auf einem Campingplatz begehen, und entscheiden uns für den ACSI Platz Rio Alto in Estela ca. 35 Km nördlich von Porto. Der Platz liegt direkt hinter den Dünen. Zwei riesige Röhren bilden den Durchgang unter den Dünen hindurch an den Strand, den wir ganz für uns haben. Außer uns „bevölkern“ nur noch 4 weitere Wohnmobile mit ihren Bewohnern den CP, beste Aussichten für Ruhe und Entspannung.

Nach dieser kurzen Auszeit führt uns der Weg zunächst nach Porto und später weiter nach Avintes. Dort befindet sich auf dem Areal des Parque biologico de Gaia  ein Wohnmobilstellplatz, wo wir eine sehr ruhige Nacht verbringen. Die weitere Reise führt uns durch die Universitätsstadt Coimbra nach Leiria, Batalha und weiter nach Mafra und Lissabon. In Lissabon regnet es die ganze Nacht hindurch sehr stark. Kein Wetter für Besichtigungstouren, aber wir kennen Lissabon von einem früheren Besuch und so beschließen wir, am nächsten Morgen in einem Rutsch durch zu fahren an die Algarve. Dort steuern wir den privaten Wohnmobilpark Parque de Galé an, wo in den nächsten Tagen noch einige Forumsfreunde aus Deutschland eintreffen werden. Wir bleiben drei Tage und genießen Sonne, Strand und Meer und das Treffen mit den Bekannten. Danach starten wir wieder in Richtung Costa del Sol, aber nicht, ohne Zwischenstopp auf einem unserer Lieblingsplätze in Puerto Gelves zu machen. Nach erlebnisreichen 14 Tagen erreichen wir unsere Wahlheimat in der Axarquia und schon bald stellt sich erneut die Frage: Wohin führt die nächste wohnmobile Tour???