Portugal im Oktober 2011

Und wieder einmal heißt unser Ziel PORTUGAL. Wir entschließen uns relativ kurzfristig noch einige Tage weg zu fahren. Das WoMo ist schnell reisefertig, bis auf frische Lebensmittel ist ja das meiste immer in den Schränken. Und so befinden wir uns nachmittags gegen 16 Uhr auf dem Weg an die Küste, ungewöhnlich eigentlich für uns, zu dieser Uhrzeit noch eine Fahrt anzutreten. Aber da wir mit dem Wohnmobil vom Haus zur Küste für die gut 20 Km Bergstraße mit ihren ca. 200 Kurven auch eine gute dreiviertel Stunde brauchen, fahren wir los. Diesen Weg haben wir dann am nächsten Tag schon mal hinter uns und können gleich auf die Autobahn und durchstarten. Wir fahren an den Strand von Torre del Mar, dort haben wir schon einmal eine ruhige Nacht verbracht. Es ist ein wunderschöner Abend mit 32° Außentemperatur und das am letzten Tag im September. Die Nacht ist ruhig und am Morgen gibt es frische Brötchen aus der Backstube von Bäcker Keller, einer rheinischen Frohnatur us Kölle.

 

 

 

 

Ein traumhafter Sonnenaufgang am Morgen des ersten Oktober am Strand von Torre del Mar - das sieht ja vielversprechend aus.

Die Sonne schwebt wie ein Luftballon über dem Meer, immer wieder faszinierend.

Nach dem ausgiebigen Frühstück mit den knackig-frischen Brötchen geht es dann auf der Autobahn zügig in Richtung Sevilla, Huelva und über die Grenze nach Portugal.

Die Puente del Alamillo in Sevilla - mittleres Bild oben - führt über den Guadalquivir und wurde von Santiago Calatrava zur Expo im Jahr 1992 entworfen

 

 

 

In der Mitte der Brücke heißt es:

 

BEM VINDO EM PORTUGAL

 

 

Am Nachmittag erreichen wir den Praía da Manta Rota. Hier haben wir schon so manche Nacht verbracht und auch schon mit vielen Gleichgesinnten ein neues Jahr angefangen. Und auch heute sind wir nicht alleine hier.....

Etwa 40 Wohnmobile - vorwiegende Länderkennungen D und F - bzw. deren Insassen genießen hier den goldenen Oktober. Zufällig kommen wir neben einem Frankia mit Fuldaer Autokennzeichen zu stehen, und wie sich später im Gespräch rausstellt, kommen die beiden Besitzer aus unserem Geburtsort Petersberg. Wir entdecken noch einige gemeinsame Bekannte in unserer Heimat und haben einen netten Abend. Die Welt ist klein.......

 

Ach ja, das Wetter war hochsommerlich, 33° im Schatten.

Das Parken und Übernachten ist hier eigentlich nicht erlaubt. Bis zu diesem Abend stört es auch niemanden, aber wie wir einige Tage später erfahren, wurden am Tag nach unserer Weiterfahrt alle Wohnmobile aufgefordert den Platz zu verlassen. Aber diese Aktionen gibt es öfter und nach ein paar Tagen geht das Spiel von vorne los.

Für dieses Mal soll allerdings diese eine Übernachtung in Manta Rota genügen, wir wollen ja bis ans Ende Europas, nach Cabo de Sao Vicente. Aber wir sind ja nicht auf der Flucht und so lassen wir es langsam angehen. Wir fahren über Tavira und Faro nach Albufeira. Dort soll es in der Nähe einen neuen privaten Wohnmobilstellplatz geben, den wollen wir uns mal anschauen.

Wir finden den Platz in Vale da Parra, er heißt Parque de Galé und liegt ruhig, ein wenig abseits von Strand und Hauptstraße. Noch sind die Bäume zu klein, um Schatten zu spenden, aber die Einrichtungen zum Ver- und Entsorgen sowie mehrere Wasseranschlüsse an den Stellplätzen sind betriebsbereit. Die Eigentümer wohnen direkt daneben und empfangen uns sehr freundlich.

Wir verlassen den Platz am nächsten Tag in Richtung Portimao, wo wir unsere Vorräte bei einem deutschen Discounter mit vier Buchstaben - hinten und vorne je ein L - noch ein wenig auffüllen und fahren dann weiter, zunächst in Richtung Aljezur. Unterwegs beschließen wir jedoch wieder zurück zur Küste zu fahren.

Wir erreichen Carrapateira und fahren dort ab in Richtung Praia da Bordeira. Eine herrliche Bucht und ein wunderschöner Strand, das hat sich ja mal wieder gelohnt. Das ist das Schöne am Reisen mit dem Wohnmobil, spontan irgendwo hin fahren und bleiben oder auch nicht.

Wir entschieden uns für oder auch nicht und fuhren weiter nach Cabo de Sao Vicente. Dort war eine Menge los und wir machen das, was dort alle Touris tun: wir essen eine Bratwurst, die letzte vor Amerika, wie das Schild uns wissen lässt. Und.... sie hat richtig gut geschmeckt.

Die Bratwurst war sehr lecker aber an den Brötchen müssen sie noch arbeiten. Jetzt könnte man einen "Absacker" gebrauchen, aber da wir noch weiter wollen, muss der Verdauungsschluck noch ein wenig warten.

Wir fahren nach Sagres und schauen uns zunächst den Parkplatz am Fortaleza de Sagres an, wo natürlich einige Wohnmobile stehen, entscheiden uns aber, nicht hier zu bleiben. Wir fahren den Parkplatz am Restaurant Mar a vista an und finden einen schönen Platz zum Übernachten. Hier verbringen wir eine entspannte Nacht gemeinsam mit 13 weiteren mobilen Reisenden.

Am nächsten Morgen erwartet uns eine Wohlfühltemperatur von 20°, nicht schlecht für Anfang Oktober. Wir fahren weiter nach Lagos, wo in einigen Tagen ein neuer öffentlicher Wohnmobilstellplatz eröffnet werden soll. Den wollen wir uns schon mal ansehen, wir kommen ja öfter in dieses Land. Und auch hier in Portugal, wie auch in Spanien, ist die Infrastruktur für Wohnmobilisten und deren Bedürfnisse noch ausbaufähig. Da ist man um jeden Serviceplatz dankbar.

Auf dem Gelände des zukünftigen Stellplatzes herrscht noch reger Baubetrieb. Aber so wie es aussieht, dürfte der Einweihung am kommenden Wochenende (6.-8.10.) nichts im Wege stehen.

Nach der Begutachtung des Platzes und einem Besuch im Gourmetrestaurant Macdonald geht es zum Praía de Doña Ana, ein Bilderbuchstrand der Algarve.

Ja, so kennt man die Küste der Algarve aus den Reiseführern.

 

Für uns geht es dann noch nach Portimao, dort wollen wir übernachten.

Portimao hat einen offiziellen Wohnmobil-Parkplatz eingerichtet. In unmittelbarer Nähe der Marina, also dem Yachthafen und der Praía da Rocha. Der Platz ist sehr groß, in 5 Minuten ist man zu Fuß am Strand, es gibt Restaurants und Geschäfte in der Nähe und man kann sich mit Frischwasser versorgen. Auch eine - wenn auch eher provisorisch anmutende - Entsorgungsmöglichkeit ist vorhanden. Alles in allem ein empfehlenswerter Platz, auch wenn man einige Tage länger bleiben will.

Es bewahrheitet sich mal wieder der Spruch: man trifft sich immer zweimal. Als wir den Platz in Portimao anfahren steht dort auch der Frankia aus Fulda. Hier erfahren wir dann von der Räumungsaktion in Manta Rota, die ich am Anfang schon erwähnte. Viele von denen, die von dort "vertrieben" wurden, haben hier ein neues Plätzchen gefunden, so auch das Ehepaar aus Fulda, das noch bis Ende November im sonnigen Süden bleiben will.

Für uns geht es aber langsam weiter in Richtung spanische Grenze. In der Nähe von Carvoeiro biegen wir noch einmal ab, um an die Küste zu kommen. Wir hatten von einem Platz gelesen, an dem man ungestört und unbehelligt von Polizei usw. parken und übernachten kann, direkt an einer herrlichen Bucht. Unser Navi führt uns erst ein wenig kreuz und quer durch die Gegend, aber beim zweiten Anlauf finden wir den Platz. Wirklich ein toller Parkplatz und die Bucht.........eine Wucht!

Unseren Übernachtungsplatz für dieses Mal finden wir in Quarteira am Fischhafen. Auch hier sind wir nun bereits zum zweiten Mal und der Platz, an dem das Übernachten der Wohnmobile geduldet wird, ist voll. Wir finden dennoch eine ausreichende Fläche für unser Mobil und genießen den restlichen Nachmittag bei einem Strandspaziergang und später bei einem kühlen Glas Wein.

Unsere diesjährige Portugalreise neigt sich dem Ende entgegen.

Von Quarteira aus fahren wir am nächsten Tag nach Spanien zurück. Es war wieder einmal eine gelungene Fahrt entlang der Algarve und es ist ganz sicher nicht die Letzte gewesen.

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