Spanien in Afrika - CEUTA

Zu unserem 45. Hochzeitstag buchten wir mal wieder seit langer Zeit einen Hotelaufenthalt. Ohne Hund, ohne Wohnmobil, ohne kochen, an den gedeckten Tisch setzen, das opulente Frühstücksbüfett genießen ohne danach abzuräumen und Geschirr spülen zu müssen - einfach einmal verwöhnt werden.

Die Fähre von Algeciras nach Ceuta ist ca. 60 bis 90 Minuten unterwegs, je nach Bootstyp. Die Fahrt führt uns durch die Straße von Gibraltar.

Ceuta ist eine von zwei autonomen spanischen Städten auf dem afrikanischen Kontinent und ist durch eine 24 km lange Landgrenze mit Marokko verbunden. Die Stadt ist das Tor zu zwei Erdteilen, Treffpunkt von zwei Meeren und Schmelztiegel von vier Kulturen. Christen und Muslime, die beiden stärksten Religionsgruppen, sowie Juden und Hinduisten leben hier friedlich miteinander. Ceuta ist eine moderne, sehr weltoffene und ein wenig exotische Stadt.

Es gibt zwei Berge in Ceuta. Der Monte Hacho an der Spitze der Halbinsel und der Monte Garcia Aldave, der im Hinterland in Richtung Marokko liegt. Auf dem Monte Hacho befindet sich eine Festung, die allerdings noch vom Militär genutzt wird, so dass man nicht hinein kann.

Der kleine Ort Benzú liegt direkt an der Grenze zu Marokko, dort steht man direkt vor dem Zaun, der illegale Einwanderer aufhalten soll.

Am letzten Tag unseres Aufenthalts machten wir einen Einkaufsbummel durch die vielen sehr schönen Geschäfte und orientalischen Läden sowie durch die Markthalle, die sich über drei Etagen erstreckt. Ceuta ist ein Paradies zum Einkaufen, da alles von der Mehrwertsteuer befreit ist, eines der Sonderrechte der autonomen Gemeinschaft.

Unser Ausflug nach Afrika war ein gelungenes Erlebnis. Die Rückfahrt mit der Fähre verzögerte sich auf Grund des stürmischen Wetters um fast zwei Stunden. Bei Windstärke 7 war mir doch recht unbehaglich auf dem schwankenden Schiff. Etliche Passagiere verbrachten die Überfahrt hauptsächlich auf der Toilette. Das blieb mir Gott sei Dank erspart.

Mir fiel dabei die Passage eines Gedichts ein, das ich vor vielen Jahren gelernt hatte:

Nis Randers: Boot oben, Boot unten - ein Höllentanz, nun muss es zerschmettern! NEIN es blieb ganz!

Wie lange? wie lange?

Die Fahrt kam mir wie eine Ewigkeit vor, aber letztendlich kamen wir gut in Algeciras an.