Norwegen 2012

DK - S - FIN

Es ist der 14. Mai 2012 und heute startet unsere Reise in den hohen Norden Europas. Wir treffen uns am Abend mit Marion und Rudi in Heiligenhafen. Die Strecke bis nach Gamvik wollen wir zunächst gemeinsam fahren und Rudi hat eine vorbildliche Routenplanung gemacht.

Am nächsten Morgen fahren wir nach Puttgarden und nehmen die Fähre nach Rødby. Von dort geht es dann zügig weiter über die Öresundbrücke und die ersten Kilometer bis nach Värnamo. Dort suchen wir uns einen Übernachtungsplatz und werden in der Nähe eines kleinen Sees fündig.

Wir haben eine sehr ruhige Nacht, ab und zu ein kleiner Regenschauer und am nächsten Morgen scheint die Sonne bei 11°. Es geht weiter in Richtung Norden entlang der E 4 über Jönköping, Norköping, Stockholm, Uppsala. Einige Kilometer hinter Gävle fahren wir den Rastplatz Hagsta an. Für heute soll es genug sein, immerhin haben wir 598 Km geschafft, das längste Teilstück der ganzen Reise, wie sich später herausstellt.

Am nächsten Tag fahren wir fast nur durch Nebel und Nieselregen, kein schönes Reisewetter. Aber wir wollen ja so schnell wie möglich erst einmal nach Norwegen kommen.

Die Fahrt führt uns weiter auf der E 4 bis zur finnischen Grenze in Haparanda und dann bis zum Nordpolarkreis, den wir bei Napapiiri im Santa Park überschreiten.

Hier verbringen wir auch die Nacht und müssen natürlich auch die einschlägigen Touristenfallen sprich Souvenirläden besuchen. Es ist noch keine Reisezeit und dementsprechend ist kaum Betrieb im Santa Dorf. Aber in der Hauptsaison möchte ich nicht hier sein!

Bis auf die Endlos-CD mit weihnachtlicher Musik ist die Nacht dort sehr ruhig.

Bevor wir uns in unsere Betten verziehen, killen wir eine Magnum-Flasche Champagner, ein Geburtstagsgeschenk zu meinem 60ten von den Bonner Nachbarn.

Gegen 23 Uhr gehen wir schlafen und hier ist es zum ersten Mal noch so richtig hell. Wir nähern uns der Midnattsol.

Der neue Tag bringt uns wieder ein gutes Stück weiter in den Norden. Wir fahren gegen Mittag auf die Eismeerstraße und finden unterwegs bei Raudanjoki eine Entsorgungsstation, die uns gerade recht kommt. Danach werden in Sodankylä im letzten LIDL vor dem Nordkapp noch großzügig die Vorräte aufgefüllt bevor wir unseren wunderbaren Übernachtungsplatz an einem Stausee ansteuern. Hier sind wir alleine mit der Natur. Das Ufer des Sees ist an vielen Stellen noch mit Eis und Schnee bedeckt. Die Sonne scheint und der Wind plustert heftig.

Ernst muss unbedingt probieren, ob wir hier in diesen nördlichen Ecken noch Fernsehempfang haben. Ja, haben wir, brauchen es aber nicht wirklich.

Kurz vor Mitternacht geht die Sonne unter, um 3 Uhr ist sie schon wieder da, faszinierend. Und kalt war es....nur 1°.

 

Der nächste Morgen begrüßt uns mit Sonnenschein und gut gelaunt geht es weiter in Richtung Norge. In dem unaussprechlichen Ort Näätämö füllen wir unsere Dieseltanks voll, den Liter für 1,595 €, bevor es auf die letzten Kilometer auf finnischem Gebiet geht. In Neiden passieren wir ohne Probleme die Grenze nach Norwegen und fahren nach Kirkenes, wo wir auf einem Parkplatz neben der Polizeistation die Nacht verbringen. Am nächsten Morgen suchen wir zunächst einen Telenor-Shop, wo wir uns eine SIM-Card kaufen. Internet per USB-Stick funktioniert einwandfrei und telefonieren ist natürlich auch viel günstiger im Telenornetz als per Roaming.

Dann steht noch der Besuch beim Tierarzt an, die norwegischen Vorschriften verlangen eine Entwurmung unter tierärztlicher Aufsicht. Zuerst wollen wir aber entsorgen und fahren im Hafen den Hurtigruten-Kai an. Dort soll es eine neue V+E-Anlage geben. Die gibt es auch, ist aber noch nicht in Betrieb. Während wir uns noch beratschlagen, fahren zwei Mitarbeiter der städt. Verwaltung vor. Sie sind sehr hilfsbereit und machen extra für uns die Versorgungsstation auf, so dass wir alles erledigen können. Als wir sie nach dem Weg zum Veterinär fragen, setzen sie sich in ihr Auto und geleiten uns dorthin. Wir sind sehr begeistert von so viel Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. Überhaupt konnten wir keinerlei Deutschfeindlichkeit feststellen, alle Norweger, die wir um Auskunft fragten, waren sehr hilfsbereit. Und bis auf eine ältere Frau sprachen alle englisch und somit war die Verständigung gar kein Problem.

Der Tierarztbesuch verlief ebenso problemlos, Diega bekam ihre Wurmtablette in Leberwurst verpackt, der Arzt dokumentierte alles, wir bezahlten 75 NOK und die Sache war erledigt. Danach ging es noch schnell zu REMA 1000, frisches Brot kaufen und dann geht es endlich auf den Weg nach Grense Jakobselv.

 

 

Reiseverlauf der ersten Etappe bis nach Kirkenes - 2.593 Kilometer

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