Erste 2012

Das neue Jahr ist schon drei Wochen alt und da wird es wirklich Zeit, dass wir unser Wohnmobil wieder bewegen, es soll ja keine Standschäden bekommen.

Die Wetterfrösche prognostizieren für die kommenden Tage viel Sonne, wenige Wolken und so gut wie keinen Regen. Na, das sieht doch gut aus, da steht der ersten Tour des Jahres nichts mehr im Weg.

Gepackt ist wie immer ruckzuck und am Nachmittag des 23. Januar rollen die Räder unseres Weinsi die 200 Kurven vom Berg hinab zur Küste.

Wir beschließen, die erste Nacht am Strand von Torre del Mar zu bleiben, was wir schon des Öfteren gemacht haben. Da es in letzter Zeit in Vélez-Málaga zu negativen Schlagzeilen bezüglich frei stehender Wohnmobile gekommen war, sind wir gespannt, ob wir überhaupt einen Platz zum Übernachten finden. Der Parkplatz, der gerne von Wohnmobilisten genutzt wird, liegt zwischen den beiden Campingplätzen der Stadt. Und gerade die Betreiber der CP sind es, die sich massiv gegen das freie Stehen der WoMos auflehnen und scheinbar in vielen Gemeinden in Spanien auch Gehör bei den zuständigen Behörden finden.

Deshalb staunten wir nicht schlecht, als wir bei unserer Ankunft am Strandparkplatz ca. 30 Wohnmobile vorfanden. Wir gesellten uns dazu und genossen die sehr angenehme Temperatur von 28° bis zum Sonnenuntergang.

Ein Teil des Platzes am Strand von Torre del Mar, im Hintergrund der Blick in die Sierra de Axarquía mit Cómpeta und ganz weit hinten die Ausläufer der Sierra Nevada.

 

Am nächsten Morgen fahren wir weiter entlang der Sonnenküste in Richtung Küste des Lichts, wo wir einige Lieblingsplätze besuchen wollen, die uns immer wieder anziehen und die wir deshalb immer wieder gerne anfahren.

Wir lassen uns gemütlich an der Küstenstraße entlang treiben und legen den nächsten Halt in La Línea de Concepción ein, wo wir direkt an der Grenze zu Great Britain den restlichen Tag und die Nacht verbringen. Hier ist immer reger Betrieb, viele Spanier gehen oder fahren zum Arbeiten nach Gibraltar. Jede Menge Reisebusse passieren die Grenze, ein ständiges Kommen und Gehen. Auf dem Parkplatz, im Schatten des berühmten Affenfelsens, stehen meistens Wohnmobile, ca. 20 waren es bei unserem Eintreffen.

Der nächste Morgen erwartet uns mit etwas bewölktem Himmel und knapp 9° Außentemperatur.

Wir fahren über Algeciras und Tarifa weiter und verlassen bei Venta de Retin die N-340 und fahren entlang der CA-2221/ A-2227 nach Zahara de los Atunes. Und dann immer weiter an der Küste entlang, durch Barbate und Caños de Meca. Wir wollen wieder einmal dem Cabo de Trafalgar einen Besuch abstatten, dort waren wir vor vielen Jahren das letzte Mal gewesen.

Aber leider ist die Zufahrt zum Cabo und dem Leuchtturm mit dem Wohnmobil nicht möglich. Man hat in die Mitte der Straße klobige Betonteile gesetzt und der große Parkplatz am Beginn der Straße ist natürlich geschlossen, keine Saison, Pech gehabt.

Dann geht es halt weiter nach El Palmar, wo wir eine ausgiebige Mittagspause mit Blick auf das Meer einlegen.

Frisch gestärkt und nach einem kleinen Spaziergang mit dem Hund fahren wir nach Conil de la Frontera, der Ort, der seitens der Gemeinde für Wohnmobilisten zur "Sperrzone" erklärt worden ist. Bereits am Ortseingang wird man von den Verbotsschildern begrüßt. Wenn man es genau nimmt, darf man dort mit dem Wohnmobil noch nicht einmal parken. Wir wollen dort weder parken noch übernachten, obwohl es einige schöne Plätze gibt, die zum Übernachten einladen.

Wir wollen uns den kürzlich eröffneten privaten Stellplatz mit Servicestation für WoMos ansehen und dort eventuell die kommende Nacht verbringen, aber vor allen Dingen müssen wir diverse Altlasten entsorgen.

Aber der Tag ist noch jung und so fahren wir erst einmal zum kleinen Hafen von Conil, spazieren ein wenig entlang der Küste im herrlichen Sonnenschein und finden auf der Weiterfahrt über Cabo Roche nach Novo Sancti Petri noch einige herrliche Plätze zum Verweilen.

 

 

Am späten Nachmittag fahren wir dann zum Übernachtungsplatz bei "autocaravanasconil", wo wir nach V+E eine ruhige Nacht verbringen.

Am nächsten Morgen beschließen wir, noch einen kleinen Abstecher nach Jerez de la Frontera zu machen und dort in unserer Weinkooperative einige Liter Fino sin pecado sowie Amontillado zu tanken. Danach fahren wir nach Sanlúcar de Barrameda, wo wir auf dem offiziellen Parkplatz für Wohnmobile mit Blick auf die Mündung des Guadalquivir und den gegenüber liegenden Parque Nacional de Doñana die verbleibenden Stunden des Tags und die Nacht verbringen.

Über Chipiona, Playa Tres Piedras und Rota geht die Fahrt weiter, wieder grobe Richtung Heimat. Nach einer Nacht in Cádiz fahren wir in Richtung Tarifa, machen einen Abstecher nach Bolonia, wo man die römischen Ausgrabungen "Baelo Claudia" besichtigen kann.

Bei unserer allerersten Tour mit dem Wohnmobil in dieser Gegend übernachteten wir am Playa de Valdevaqueros auf einem Parkplatz an einer Wanderdüne. Damals war die Übernachtung dort ohne Probleme möglich, es gab einen Parkplatzwärter, der kassierte einen Euro und dann konnte man ganz beruhigt stehen bleiben. Im Laufe der Zeit nahm es wohl Überhand mit den vielen WoMos dort und der Parkplatz wurde mit Barrieren versehen, so dass nur noch PKWs durchfahren konnten. Bei allen Fahrten entlang dieser Straße besuchten wir den Platz, um zu sehen, ob man eventuell wieder dort stehen kann. Aber leider hatten wir immer Pech, bis auf dieses Mal. Schon von der Hauptstraße aus konnten wir die Dächer der Wohnmobile sehen, also nichts wie hin. Und wir blieben natürlich über Nacht dort.

Es ist Sonntag und wir wollen uns so allmählich auf den Heimweg machen. Aber eine Nacht müssen wir noch unterwegs verbringen, da wir am Montag einen Termin in der Renault-Werkstatt in Vélez-Málaga haben. Dann fällt uns ein, dass es einen Parkplatz am Casino Torrequebrada in Benalmádena Costa geben soll, wo immer Wohnmobile stehen und auch über Nacht geduldet werden. Und tatsächlich finden wir diesen Platz und dort stehen 30 WoMos. Der ideale Ü-Platz für uns, nur noch wenige Kilometer nach Málaga und direkt am Strand gelegen.

 

Das war sie dann, die erste Tour des Jahres 2012, entlang der Costa del Sol und der Costa de la Luz, zu bekannten Plätzen, die wir immer wieder gerne besuchen. Wieder einmal eine schöne Auszeit mit wunderschönem Wetter.